Traditionell zum Himmelfahrtstag (5.5.) verwandelt sich der Trammplatz vor dem Neuen Rathaus zur größten Open Air-Bühne der Stadt. Dass es auch in diesem Jahr wieder ein Swinging Hannover inklusive Jazzbandball im Kuppelsaal (4.5.) geben kann, liegt vor allem daran, dass es dem Jazz Club als Veranstalter gelungen ist, mit der Stadtwerke Hannover AG einen Hauptsponsor zu finden, der durch seine finanzielle Unterstützung ein klares Bekenntnis zum beliebten Jazzfestival und zum Standort Hannover abgibt. Wir sprachen mit dem Jazz Club-Vorsitzenden Bernd Strauch und dem Stadtwerke-Vorstandsvorsitzenden Michael G. Feist über diese Kooperation und das Programm von enercity Swinging Hannover.
Herr Strauch, wie kam die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken zustande?
Ich glaube, ich verrate hier kein Geheimnis, wenn ich sage, dass die Finanzierung von Swinging Hannover immer schon auf sehr wackligen Füßen stand. Im letzten Jahr, kurz vor seinem Tod, gestand mir Mike Gehrke, dass er nicht garantieren könne, dass es 2005 wieder ein Swinging Hannover mit dieser hohen künstlerischen Qualität geben könnte. Nach seinem Tod mussten wir uns im Jazz Club völlig neu organisieren. Neben der regulären Club-Arbeit wollten wir unbedingt auch Swinging Hannover für diese Stadt erhalten. Bei unserer Suche nach Sponsoren haben wir dann auch bei den Stadtwerken angeklopft…
…mit Erfolg, oder Herr Feist?
Ja. Wir wollen mit unserem Engagement bei diesem großartigen Jazzfestival Präsenz am Standort Hannover zeigen. Nach den positiven Gesprächen mit dem Jazzclub haben wir uns entschieden, als alleiniger Sponsor gleich für drei Jahre einzusteigen – mit einer klaren Option für die Zeit nach 2007. Wir wollen damit ausdrücken, dass wir nicht nur ein Unternehmen dieser Stadt sind, sondern auch Teil der Gesellschaft. Besonders bei unseren privaten Energiekunden, die einen Hauptanteil an unseren Umsätzen ausmachen, möchten wir uns durch diese Förderung noch stärker im Bewusstsein verankern. Das, was wir im Markt erwirtschaften, wollen wir so, quasi aus sozialer Verantwortung, an unsere Kunden zurückgeben, als kleines Dankeschön.
Was bedeutet diese Förderung für Ihre Arbeit, Herr Strauch?
Durch das Engagement der Stadtwerke bei enercity Swinging Hannover wird die reguläre Arbeit des Jazz Club erheblich erleichtert. Ohne die Arbeit von Mike Gehrke schmälern zu wollen: Wir haben noch nie so eine professionelle Bewerbung des Jazzfestivals gehabt wie jetzt. Zur CeBIT hingen bereits die ersten Plakate und auch die Künstler wurden noch nie so früh gebucht.
Apropos, wer konnte für das Jazzfestival verpflichtet werden?
Für die älteren Semester wird Mr. Acker Bilk traditionellen Jazz präsentieren, die mittlere Generation wollen wir mit der NDR Big Band und Victor Laszlo ansprechen. Die Einträge auf unserer Homepage bestätigen uns darüber hinaus, dass wir mit King Pleasure & The Biscuit Boys eine der besten Blues Bands der Welt verpflichtet haben, die extra aus den USA nach Hannover kommen. Dabei bin ich sehr gespannt, wie die musikalisch breitere Neuausrichtung vom Publikum angenommen wird.
Es gibt aber auch ein Angebot für ein jüngeres Publikum, oder Herr Feist?
Ja. Für junge Jazzfreunde steigt am 3. Mai erstmalig im enercity expo Café als Start Up für enercity Swinging Hannover ein „Young Jazz“-Abend. The Screen Club und DJ Lunatic wollen in diesem Rahmen gerade auch bei der jüngeren Generation die Lust auf Jazz und Swing wecken.
Auf wen freuen Sie sich besonders bei enercity Swinging Hannover?
Meinem Alter gemäß auf Mr. Acker Bilk. Sogar Freunde aus Karlsruhe haben sich, nachdem bekannt war, dass er nach Hannover kommt, für einen Besuch bei uns angekündigt.
Und wer ist Ihr Favorit, Herr Strauch?
Mein persönliches Highlight ist mit Sicherheit der Auftritt von Victor Laszlo. Besonders froh bin ich darüber, dass wir Ron Ringwood für die Moderation gewinnen konnten. Mein Dank gilt aber jetzt schon allen ehrenamtlichen und freiwilligen Hilfe, die sich bei der Organisation dieses Festivals beteiligen und es so erst ermöglichen.