Das große Jazz-Festival kehrt nach Cotona-bedingter Abwesenheit auf den Trammplatz zurück, wenn auch nicht am Himmelfahrtstag. Wichtig ist ohnehin die Musik. Gleich vier Acts sind zu erleben und werden sicherlich für gewohnt groovige Stimmung sorgen. Am Start sind
11.00–12.15 Uhr: Knut Richter Swingtett
12.45–14.00 Uhr: South West Oldtime All Stars feat. Trevor Richards
14.30–16.00 Uhr: De-Phazz
16.30–18.00 Uhr: Philip Lassiter
Das Knut Richter Swingtett in Hannover erklären zu wollen, hieße, Coca Cola nach Amerika zu verkaufen. Swing at it’s best!
Die „South West Oldtime All Stars“ katapultieren uns in das „Golden Age“ des Jazz und lassen einige der frühen musikalischen Schätze des „Master of Jazz“ neu erklingen. Mit den legendären Studioaufnahmen, die Louis Armstrong zwischen den Jahren 1925 und 1928 mit seinen Combos „Hot Five“ und „Hot Seven“ aufnahm, widmet sich die Band einem Stück Jazzgeschichte, das bis heute als unübertroffen in seinem Einfluss auf die Jazzmusik gilt.
In den ersten Jahren des aktuellen Jahrtausends hatte das Lounge-Jazz-Projekt De-Phazz des Sample- Architekten Pit Baumgartner sein großes Coming-out. De-Phazz’ Erfolg basiert auf einer perfekten Mischung aus elektronischem Sounddesign und alten Jazz-, Soul- und Latin-Klangbeigaben. Modern und alt. Nachdem es ein wenig ruhig wurde um De-Phazz startet die Band kurz vor ihrem 25. Jubiläum noch einmal durch. Die Formation um Sounddesigner Pit Baumgartner, Sänger Karl Friersen und Sängerin Pat Appleton hat das neue Album „Jelly Banquet“ am Start. Aus dem einstigen DJ-Projekt aus der Retorte ist eine gereifte Soul-Funk-Band mit nervenkitzelnder Live-Dynamik geworden.
Philip wer? Der Name Philip Lassiter wird nur den wenigsten Grooveologen und Funkforschern etwas sagen. Das Magazin „Rolling Stone“ nennt ihn vollkommen zu Recht den „unbekannten Star“. Wer nun aber liest, wen der Trompeter, Komponist und Arrangeur bereits unterstützt hat, der wird aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Lassiter war an elf Grammy-prämierten Albumproduktionen beteiligt, arrangierte Orchester und Bläser für Stevie Wonder, Ariana Grande, Mariah Carey, Al Jarreau, Chris Cornell, Jill Scott, Isley Brothers, Timbaland und vielen mehr. Am bedeutendsten aber entwickelte sich seine Zusammenarbeit mit Prince. Für den Pop-Funk-Genius aus Minneapolis arrangierte und leitete er jahrelang dessen Bläsersektion. Bei enercity swinging hannover wird es also sicherlich gewaltig grooven, wenn dieser „unbekannte Star“ mit einer hochkarätig besetzten Band (u.a. Musiker von Prince und Snarky Puppy) seine Botschaft von „Love & Funk“ am Trammplatz verbreitet.