Vom 14. bis 21.Oktober findet zum 31. Mal Hannovers renommiertes Jazzfestival statt. Na und? – fragt der eine oder die andere. Was hat denn das noch für eine Relevanz heutzutage – “Jazz”?
Zwei Musiker aus Belfast, Irland, fliegen nach Hannover, proben zwei Tage mit dem Tonhallenorchester. Sie probieren, konzipieren und spielen dann ein Konzert. Brandneue Musik, noch nie da gewesen. Danach an die Bar – begrüßen, begegnen, beglückwünschen. Und dann ins Bett? Nein. Im Kulturpalast ist noch Jamsession bis spät in die Nacht. Junge Menschen spielen in immer neuen Konstellationen Tin-Pan-Alley Kompositionen, verlieren sich dabei in der Musik und erfinden sich neu. Vor der Tür eine Traube Menschen. Gute Stimmung, Gläser klirren. Kommst du morgen auch zum Konzert? Anna-Lena Schnabel und Florian Weber in der Rampe. Europäische Spitzenklasse in Hannover.
Crossing Paths ist der Titel der diesjährigen Jazzwoche Hannover. Denn was auch immer „Jazz“ heutzutage ist, Menschen zusammenbringen tut diese Musik nach wie vor. Die Jazzwoche 2023 ist Begegnung und Kollaboration: Es werden gemeinsame Konzertproduktionen mit dem Jazz Club Hannover, dem Kulturzentrum Pavillon und der Tonhallen-Konzertreihe durchgeführt. Es begegnen sich alte Bekannte, wie beim Konzert des Trios um die Saxofonistin Luise Volkmann, oder sich noch völlig Fremde, wie beim gemeinsamen Konzert des Hannoveraner WEAVE-Kollektivs mit dem Duo Sanem Kalfa/George Dumitriu. Junge Musikerinnen, Schülerinnen, lernen renommierte Jazzmusikerinnen hautnah kennen und dürfen an einem Workshoptag von ihnen lernen. Aus der Ukraine geflüchtete Musiker*innen treffen eine deutsche Jazzsaxofonistin für einen Improvisationsworkshop.
Acht Tage im Oktober führen alle Wege nach Hannover – dort verlaufen sie mal harmonisch parallel, mal kreuz und quer durcheinander. Und dann weiter in die Welt, bereichert um Musik, die nur einmal gespielt, nur einmal gehört werden konnte. Und neue Bekanntschaften, die nur hier entstehen konnten.
Infos unter: https://jazzwoche-hannover.de/