Double High Temperamente

Da wurde „Marlene“ zum Hexenkessel des Swing: Die neue Double High C BigBand gab am letzten Aprilmittwoch 2004 ihre Visitenkarte ab, ein ungewöhnlichgroßer und mitreißender Klangkörper zur Sessioneröffnung. Am Ende war klar:Diese Formation kommt wieder! So heftig, fröhlich und positiv hat sie diesich fast stapelnden Besucher im berstenden Club an der Alexanderstraßemitgerissen.

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Im Mittelpunkt stand Bandgründer und -leader Christoph van Hal, der nach dembejubelten Konzert seiner Ehefrau Gergana mit den „Deep Voices“ in derVorwoche den zweiten familiären Erfolg der van Hals einheimste. In der Rolleeines Crooners und Entertainers im weißen Dinnerjacket führte er launisch, quirlig und temperamentvoll durch ein höchst kurzweiliges Programm, das erkomplett selber geschrieben und arrangiert hatte. 14 hochkarätige Exponentender hochrangigen hannoverschen Jazzszene unterstützten ihn. Songs undConférence folgten Schlag auf Schlag; das Publikum geriet nahezu im Atemnot,Christoph jedoch beherrschte Bühne und Club souverän.

Eckpunkte im Repertoire waren persönliche Bekenntnisse wie „I Love You, NewYork“, die Hommage an eine Metropole unter Verwendung treffenderBroadway-Klischees, oder „I’m Sick Of You, Mr. Schmidt“, die Aufarbeitungeines bösen Nachbarschaftstraumas aus Kindheitstagen im Ruhrpott zu Essen.

Auch leise Klänge hatten ihren Platz, sei es die dem ImprovisationsgenieChet Baker gewidmete Ballade „Time After Time“ von Jule Styne oder dasruhige Werk „Still“ aus eigener Feder.

Fetzig und zupackend kamen die weiteren Titel daher, unter anderem Van Hals“Mr. Rabbit Gary G…“, „As Long As These Girls Are Mine“ und „The Flight OfThe Woodpeckers“; zwischendurch gab’s eine Menge effektvolle kurze Jingles,Telefonate, Szenen, Berichte and anspornende Zwischenrufe des Mannes mit dem Mikrofon.

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Neben Bandleader Christoph van Hal am Gesangsmikro, an Trompete undFlügelhorn begeisterten Posaunist Jörg Bücheler und alle vier Vertreter derSaxophonsection (Lars Stoermer, Claus Cordemann, Peter Reckenfelderbäumerund Jens Uwe Kersten) mit überzeugenden Soli. Leadtrompeter Daniel Zeinounerhielt für seine High Notes einen Sonderapplaus. Für den passenden, malentspannten und mal druckvollen rhythmischen Untergrund sorgten PianistHelge Adam („direkt aus dem Paradies“), Bassist Dennis Schoene undSchlagzeuger Kristof Hinz.