Der Finalabend setzte dem insgesamt erfolgreich verlaufenen Festival die Krone auf: Tastenkünstler und Bandchef Omar Sosa verzauberte Mitmusiker und Publikum und veranstaltete eine furiose musikalische Orgie im Pavillon. Die Zeitungen waren sich einig, in ihren Kritiken vom kubanischen Magier zu sprechen. Vorher hatte schon das Jugendjazzorchester Wind Machine die begeisterten Konzertbesucher positiv eingestimmt.
Über 2000 Menschen sahen diesmal die zehn Konzerte der JazzWoche, in der die Macher der hannoverschen Jazzmusiker-Initiative (JMI) ein äußerst glückliches Händchen bewiesen hatten. Sehr stimmig waren die stes als Doppelevent aufgezogenen Einzelveranstaltungen. Da wurden im Niedersächsischen Landesmuseum jazzuntypische Instrumente wie die Glasharfe oder die Blockflöte entdeckt, interpretiert von sympathischen Virtuosinnen (Susanne Würmell bzw. Nadja Schubert); da lieferten die Saxophon-Bandleader Ulli Orth und Petras Vysniauskas mit ihren Großcombos stimmungsvoll und versonnen hochmodernste Suiten; da improvisierten Neutöner (Lots Of Strings und Global Village Trio) dermaßen zart besaitet in der Markuskirche, dass man die berühmte Stecknadel hätte fallen hören können; da tauchten zwei Trios im Gig Neue Welt lautstark in neue Klang- und Groove-Welten ein, so dass es fast psychedelisch wurde; da gaben im Tango-Milieu und im Jazz-Club die Pianisten Andy Mokrus und Markus Horn jeweils ein lyrisches Entrée für die hinterher auftretenden SängerInnen (Vocal Fruits und Banana Jazz Trio sowie Sheila Jordan mit ihrer Group). Viele weitere Eindrücke konnten sich Neugierige während des Festivals einfangen, kaum eine stilistische Facette der zeitgenössischen Jazzmusik blieb unbesetzt.
Bewährt hat sich konsequente Planungsarbeit, die sich diesmal über sieben Monate erstreckte. Schon jetzt werden erste Ideen für das Festival 2002 entwickelt. Hier hofft die JMI, neben den bewährten öffentlichen Förderern wie Stadt Hannover, Land Niedersachsen, Hanns-Lilje-Stiftung und Niedersächsische Lottostiftung noch mehr Sponsoren für eine Unterstützung der hannoverschen Jazzszene zu gewinnen. Die lokalen und regionalen Beiträge, die bei dem diesjährigen Frühjahrsereignis mitwirkten, haben jedenfalls durchweg mit hoher Qualität überzeugt und erneut bewiesen, dass der Jazz made in Hannover ein Markenzeichen ist.