Tim Berne ist einer der Protagonisten des kreativ-progressiven Jazz. In der Musik des New Yorker Altsaxophonisten finden sich so viele Aspekte der Tradition, Gegenwart und Zukunft der improvisierten Musik, dass der kreative Output immer wieder fasziniert. In der Jugend war er zunächst von den Motown- und Stax Künstlern des R&B und Soul geprägt, und diese Energie grundiert auch heute noch den Sound. In den späten siebziger Jahren legten dann Avantgarde-Künstler wie Julius Hemphill und Anthony Braxton den Grundstein für seine Karriere. Es folgten diverse Alben für Soulnote, Columbia und das deutsche Label JMT. Höhepunkt war die legendäre Besetzung „Bloodcount“ und die in Paris eingespielten Live-Aufnahmen. Die Formation „Snakeoil“ ist wieder ein großer Wurf. Das bei ECM erschienene Debüt-Album platzierte sich 2012 in den Top-Ten des Downbeat-Kritikerpolls, Nat Chinen von der New York Times kürte es gar zu seinem Favoriten des Jahres. 2013 folgte mit „Shadow Man“ ein ebenso brillanter Nachfolger. Tim Berne (a-sax), Oscar Noriega (b-cl/cl), Matt Mitchell (p/keys), Ches Smith (dr/perc/vibes)