Seit nun fast einem Jahr findet im Kulturpalast, an jedem 3. Mittwoch im Monat, die Avantgarde Jazz Session für improvisierte und experimentelle Musik statt. Mit einem kleinen, innovativen Festival wird der Gedanke dieser Session weitergeführt: Am Wochenende vom 23. bis 24. Oktober 2015 kommen verschiedene Formationen aus Hannover, aber auch überregional, aus Essen und Köln zusammen, um ihre ganz individuelle Form von Musik zu präsentieren.
Das Festival wird gefördert vom Kulturbüro Hannover.
Heute auf der Bühne:
Schick / Kordon / Hein (Köln)
Das Trio spielt frei improvisierte Musik. Ihre Musik entsteht im Moment, ohne vorher zurechtgelegte Konzepte oder Kompositionen. Neben der Lust an der freien Improvisation ist auch die Erweiterung traditioneller Spieltechniken – sowohl mit als auch ohne Präperationen – eine starke gemeinsame Basis, mit der die Musiker dichte, doch immer bewegliche Klanglandschaften kreieren, in deren Verlauf auch Stille einen bedeutenden Platz einnimmt. Die Besetzung heterogener Instrumente – Elektronik-, Perkussions- und Zupfinstrumente – sorgt für enorme klangliche Möglichkeiten; dennoch ist es teilweise nicht auszumachen, welches Instrument die Quelle des gehörten Klanges ist.
KVP (Hannover)
Das hannoversche Musiker-Kollektiv KVP setzt sich aus Überzeugung zwischen stilistische Stühle und auch gern mal in die selbst improvisierten Nesseln. Das ist gut so, denn nur ohne Netz und doppelten Boden kann es gelingen, Fragmente aus zeitgenössischem Jazz, Funk, Fusion, No Wave, Rock und Electronica zu intensiven Klangcollagen und abstrakten Grooves zu verschmelzen. Die Kernbesetzung des Bandprojekts besteht aus dem Gitarristen Volker Pietsch, dem Schlagzeuger Ulrich Hoffmann und dem Saxophonisten Jörg Trummer.
Dasch2 (Hannover)
Das Trio arbeitet in dieser Besetzung seit 2009 zusammen. Ihre Musik ist zu den neueren Strömungen deutscher Jazz-Avantgarde zu zählen, Einsprengsel progressiver Rockmusik und zeitgenössischer E-Musik haben ebenfalls ihren Platz. Es wird mit Experimentierfreude und verschrobener Selbstironie zu Werke gegangen, wobei sich das Zusammenspiel zwischen minutiös austariert bis hin zu kollektiv improvisiert erstreckt. Die direkte namentliche Anspielung an ein bekanntes Waschmittel ist durchaus gewollt, weshalb Dasch2 als passende stilistische Schublade gerne „hochwirksame Universalmusik“ vorschlagen.
Daniel Scholz (E-Gitarre & Loops), Daniel Schröder (Bassklarinette, Kontrabassklarinette & Loops), Jonas Pirzer (Schlagzeug, Melodika)