Auch dieses Jahr lockt einer der schönsten Plätze Hannovers zum samstäglichen Jazz unter freien Himmel. Ab 9. Mai bis Ende September ist auf dem Ballhofplatz die ganze Palette von traditionellem Swing bis hin zu zeitgemäßen, stilübergreifendem Jazz zu erleben.
Im Vorfeld gab es dieses Jahr allerdings etwas Gerangel um die Veranstaltung. Protagonisten dabei waren Achim Balkhoff, Geschäftsführer der Hannover City GmbH und Günther Bohnecke, Betreiber des Teestübchens und Intitiator und langjähriger Macher der Veranstaltungsreihe. Hintergrund: 2008 hatte erstmals die Hannover City GmbH „Jazz am Ballhof“ ausgerichtet und auch für 2009 diesen prominenten Platz inklusive der Veranstaltungen (neben „Jazz am Ballhof“ auch Abendveranstaltungen wie Salsa- und Tangonacht) für sich reklamiert, worauf hin sich Günther Bohnecke respektive das Quartier Altstadt, Mitgesellschafter der Hannover City GmbH, an den Rand gedrängt fühlten.
Mittlerweile aber haben sich alle Beteilgten zugerauft und eine für alle tragbare Lösung gefunden. „Die Hannover City GmbH bleibt Veranstalter und trägt 70% der Kosten. 20% entfallen auf die Gastronomie am Ballhofplatz und 10% auf das Quartier Altstadt. Dienstleister bei ‘Jazz am Ballhof’ bleibt das Quartier Altstadt in Person von Günther Bohnecke“, erläutert Achim Balkhoff. „Eine glückliche Lösung“, sagt Bohnecke, „ich mache diese Reihe jetzt im 14. Jahr, dabei ist für mich die Sponsorensuche immer schwieriger geworden. Das ist Achim Balkhoffs Einsatz in der Beziehung eine große Entlastung. So kann ich mich viel mehr auf die künstlersiche Leitung konzentrieren.“ Dabei sind Bohnecke auch dieses Jahr finanzielle Grenzen gesetzt: „Ich weiß, das es da oft Unmut gibt, aber es gibt ein Limit, und mehr erhalten auch arrivierte Künstler wie Stephan Abel nicht. Sie verzichten auf ihre üblichen Gagen, weil sie Spaß an der Veranstaltung haben. Die Reihe ‘Jazz am Ballhof‘ ist aus Hannovers Kulturleben nicht mehr wegzudenken.“
Ein Teil des Programms wird allerdings auch von der Hannover City GmbH selbst bestritten, beauftragt mit dem Booking sind die beiden Musiker David Milzow und Knut Richter. Dabei konzentriert sich Milzow auf zeitgemäßen Jazz, Richter auf traditionelle Themen. „Uns ist wichtig, Niveau ins Programm zu bringen, indem wir ausschließlich Berufsmusiker und keine Laien buchen. Wir entscheiden uns für Acts, die am Ballhof bislang noch nicht zu sehen gewesen sind wie die aufstrebende Formation Toke oder das Britta Rex Quartett. Auch wollen wir stimmige Bedingungen für die Künstler schaffen.“ Und für den Jahresabschluss planen die beiden ein „Best Of Jazz am Ballhof, die creme de la creme das hannoverschen Jazz-Szene. Damit möchten zeigen, welche Qualität Hannover in Sachen zu bieten hat.“