Das swinGHt – Jazz Club by Gartenheim

Mit einem Konzert von Mulo Francel & Friends startet am 29.10. eine neue Reihe, mit der der Jazz Club im Veranstaltungsraum der Wohnungsgesossenschaft Gartenheim an der Hildesheimer Straße zu Gast ist. JazzScene sprach mit dem Gartenheim Vorstandsvorsitzenden Dr. Günter Haese sowie Bernd Strauch und Uwe Thedsen vom Jazz-Club-Vorstand.

Bernd Strauch, Günter Haese, Uwe Thedsen

Bernd Strauch, Günter Haese, Uwe Thedsen


Herr Haese, wie kommt eine Wohnungsgenossenschaft zum Jazz?

Das ist eher auf eine private Prägung der handelnden Person(en), in diesem Fall des Vorstandsvorsitzenden, zurückzuführen. Bei uns zu Hause wurde viel Jazz gehört: Glenn Miller, Erroll Garner … Ich bin damit aufgewachsen und nie von weggekommen.
Die Idee, hier nicht nur zu verwalten, sondern auch öffentliche Veranstaltungen durchführen zu wollen, gab es eigentlich schon, als dieses Gebäude konzipiert wurde. Nicht umsonst ist der Saal ebenerdig und damit rollstuhlgerecht, Auch gibt es genügend Parkplätze. Bis vor zwei Jahren hatten wir ja bekanntlich eine Kooperation mit dem Literarischen Salon und jetzt ist aus Gründen einer alten, persönlichen Leidenschaft der Jazz einfach mal dran.

Geplant ist eine lose Reihe?

Thedsen: Es ist angedacht, dass hier im Jahr einige Konzerte stattfinden sollen. Genaueres ist da noch nicht festgelegt. Das soll aber nicht in Konkurrenz zum Jazz Club stehen, sondern die Konzerte aus dem Club werden in das Gartenheim-Gebäude transportiert.

Haese: 3-4 Konzerte sollten es mindestens sein. Es können aber auch mehr werden. Für die Konzerte werden wir den Saal noch etwas herrichten. Es soll eine lockere Club-Atmosphäre entstehen.

Was reizt den Jazz Club an dieser Koperation?

Thedsen: Es muss nicht immmer alles am Lindener Berg 38 passieren. Der Jazz Club kann ruhig mal in andere Locations gehen. Hier passt einfach alles. Auch vom optischen Anspruch her.

Strauch: Man braucht in diesen Zeiten nicht nur Menschen, die sich innerlich der Kultur öffnen, sondern auch Menschen, die bereit sind, diese Kultur zu bezahlen. Und wenn man wie in diesem Fall eine gute Verbindung erreicht, dann ist das eine Win-Win-Situation.

Sehen Sie das auch so, Herr Haese?

Die Chemie stimmt in diesem Fall, da ist ein Funke übergesprungen. Ich wollte immer etwas in Richtung Jazz machen, aber es hat sich nicht ergeben. Ich muss hier kein Budget abfackeln. Ich tue Dinge, wenn sie innerlich reif sind. Wenn es gut wird, und davon sind wir überzeugt, profitieren alle davon. Wir als Veranstaltungsort versprechen uns davon natürlich einen Imageprofit. Wir wollen aber auch als absichtsloser, leidenschaftlicher Mäzenat auftreten, der die Szene unterstützt, die auch ein Bestandteil von Hannover ist. Und der Jazz Club ist nunmal die Institution für Jazz in Hannover. Der Ruf reicht bis nach New Orleans und noch ein Stückchen weiter.

Beim ersten Konzert ist Mulo Francel zu Gast. Was erwartet die Besucher?

Thedsen: Mulo Francel ist der Bandleader von Quadro Nuevo, der aber immer wieder offen ist für neue Dinge. Am 29.10. präsentieren wir sein neuestes Projekt, zu dem auch der hervorragende Pianist David Gazarov gehört. Es wird eine musikalische Reise sein, die auch sehr zu der Ästhetik des Gebäudes passt.
Haese: Und darauf sind wir schon sehr gespannt.