„Jugend Jazzt“ 2000 in Oldenburg auf extrem hohem Niveau
Das Sextett „Groove Conspiracy“ (Durchschnittsalter 19 Jahre) und der 18jährige Kontrabassist Jakob Dreyer haben beim 5. niedersächsischen Landeswettbewerb „Jugend Jazzt“ in Oldenburg den Vogel abgeschossen: Sie errangen als Bestplatzierte die begehrte Trophäe, den Jazzspatz.
Die Mitglieder der Gruppe „Groove Conspiracy“ sind Tim Hoheisel aus Northeim (Saxophon), Klaus Heidenreich aus Celle (Posaune), Philipp Brämswig aus Lohne (Gitarre), Andreas Birnbaum aus Hannover (Klavier), Peter Schwebs aus Seelze (Kontrabass) und Hermann Heidenreich aus Celle (Schlagzeug). Sie überzeugten die internationale Jury mit ihren zwei Eigenkompositionen „Jump Of Before Emmersing“ (Brämswig/Birnbaum) und „Brazilian Dream“ (Hermann Heidenreich). „Groove Conspiracy“ wird Niedersachsen bei der 3. Bundesbegegnung „Jugend Jazzt“ vom 24. bis 27. Mai 2001 in Erfurt/Thüringen vertreten. Optionsmeldung als mögliche zweite Gruppe für Erfurt ist das Trio „drive“ mit dem Pianisten Stefan Schultze (Braunschweig), dem E-Bassisten Ulf Mengersen (Braunschweig) und dem Schlagzeuger Timo Warnecke (Dassel).
Ebenfalls zu Ensemble-Preisträgern gekürt wurden das „Georg Binder Quartett“ (Göttingen/ Northeim) und das Familien-Unternehmen „Scharnofske Trio“ (Springe-Gestorf). Sie erhalten wie die beiden Vorgenannten im kommenden Jahr spezielle Preisträger-Förderseminare, in denen unter Anleitung namhafter Jazzpädagogen die ganz eigene Bandstilistik im Vordergrund steht. Aufgrund „ihrer außergewöhnlichen Musikalität und ihres solistischen Einfallsreichtums“ – so die Jury – wurde der Schlagzeugerin des „Scharnofske Trio“, Larissa Scharnofske, ein Sonderpreis zugedacht.
Der Jazzspatz-Gewinner in der Solo-Wertung, Jakob Dreyer aus Lüneburg, hatte sich beim letzten Wettbewerb vor zwei Jahren noch auf dem E-Bass vorgestellt. Er präsentierte jetzt auf der Bassgeige mit „Au Privave“ und „Dear Old Stockholm“ zwei Jazzstandards. Die Solisten genossen die Unterstützung durch das professionelle „Christoph Münch Trio“ aus Hannover mit Christoph Münch (Klavier), Gunnar Treff (Kontrabass) und „Willi“ Hanne (Schlagzeug).
Weitere Solisten-Preisträger sind der 19jährige Altsaxophonist Tim Hoheisel aus Northeim, der 19jährige Tenorsaxophonist Nicolas Sauter aus Salzgitter, der 19jährige Altsaxophonist Holger Werner aus Northeim, der 22jährige Pianist Andreas Birnbaum aus Hannover, der 20jährige Kontrabassist Peter Schwebs aus Seelze bei Hannover sowie der 19jährige Pianist Daniel Stickan aus Bovenden, der einen Sonderpreis für seine originelle Eigenkomposition „Ameisen“ erhielt. Sie alle werden bei den zwei Preisträger-Förderseminaren 2001 gezielte Improvisations- und Präsentations-Anleitungen erhalten und selber miteinander eine weitere Combo bilden.
Die Preisträgerseminare werden übrigens durch Mittel der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jazz möglich gemacht, die auch den Wettbewerb in Oldenburg maßgeblich unterstützt hatte. Allen Preisträgern wollen Landesmusikrat und LAG Jazz ferner attraktive Auftritte auf bedeutenden Festivals und Konzertforen bescheren.
Von besonderem Reiz und hoher Ergiebigkeit waren für die Wettbewerbsteilnehmer die Beratungsgespräche durch die international besetzten Juries mit Heiner Franz (Saarbrücken), Prof. Bernhard Mergner (Rastede), Dionizy Piatkowski (Poznan/PL), Milosz Rutkowski, Krzysztof Pilecki und Alexander Masur (Wroclaw/PL), Swetlana Sidorowa und Oleg Rjasanow (Perm/ RUS). Die osteuropäischen Fachleute würdigten vor allem das „extrem hohe Niveau“ der Konkurrenz.
Bei einer Masterclass konnten sich die Kandidaten zudem qualifizierte Tipps von dem international angesehenen Saxophonisten Peter Weniger abholen, im Rahmenprogramm des Wettbewerbs gab es auch noch Workshops mit Dozenten der Popularabteilung der Musikschule der Stadt Oldenburg, eine Jam Session sowie spannende Konzertabende mit Gruppen aus dem zeitgenössischen Förderprogramm „Jazzpodium Niedersachsen“: „Niels Klein Oktett“, „Müller Trio“ feat. Peter Weniger und „tok tok tok“.
alle Fotos: Landesmusikrat Niedersachsen