Die Jazz Musiker Initiative präsentiert vom 22. bis 28. November ein abwechslungsreiches Live-Jazz-Programm zwischen Tradition und Moderne, Besinnlichem und Aufregendem an sieben verschiedenen Veranstaltungsorten in Hannover. Das Spektrum reicht von freien Improvisationen über „New Soul Jazz“ bis zur vollen Big Band-Breitseite.
Zwei Duos eröffnen die Jazzwoche im Atelier Grammophon. Johannes Bauer (Posaune) und Günter Christmann (Posaune, Cello) sowie Richard Barrett (Elektronik) und Michael Griener (Schlagzeug) schöpfen aus dem vollen und offenbaren das ganze Spektrum improvisatorischen Könnens.
Im Chicago treffen am 23.11. zwei Hannoveraner Bands aufeinander. Das „Thomas Kölling Quartett“ verarbeitet mit akustischer Gitarre Einflüsse aus Samba, Bossa Nova und Neotango. „The Screenclub“ um David Milzow interpretiert unter dem Motto „New Soul Jazz“ Hits von Michael Jackson und Barry White.
Neues vom Emmichplatz kann man am Donnerstag, 24.11., im Kulturpalast mit zwei Bands von der Musikhochschule hören. „Grenzbereiche“ spielen Vocal-Jazz, befreien sich mit ihren Eigenkompositionen von den üblichen Beschränkungen der Rollenverteilung zwischen Sängerin und Begleitung und durchfließen harmonisch dichte wie auch sehr reduzierte Momente. „Watten“ zelebrieren gemeinsam modernen Jazz aus doch individuellen Blickwinkeln und geben einen Jahresrückblick mit den wichtigsten und spannendsten Kompositionen ihrer wöchentlichen Konzertreihe in der Pupille.
Im Bechstein Zentrum steht am Freitag, 25.11., ein weiteres Duo im Fokus. Der Pianist Michael Flügel und der Saxophonist Lutz Häfner mischen seit 15 Jahren traditionelle Klangfarben mit modernen Komponenten und frischen Improvisationen und erwecken Erinnerungen an die legendären Duos von Kenny Barron – Stan Getz oder Hank Jones – Joe Lovano.
Das „Frank Delle Trio Add One“ wird am Samstag, 26.11., im GUT um den Ausnahme-Trompeter Claus Stötter erweitert. In seiner neuen Formation hat Frank Delle den idealen Gegenpol zur orchestralen Arbeit in der NDR Bigband gesucht … und gefunden. „Eine Musik die nicht festzuhalten ist… völlig losgelöst von allem, was ringsum den Jazzmarkt bevölkert… außergewöhnlich und hinreißend.“ (DIE ZEIT) Das Zusammentreffen von Persönlichkeiten ohne Ego, das Aufgehen des »ich« im »wir« war schon immer eine besondere Stärke des Jazz – wenn er denn mehr sein will als eine pure Leistungsschau von Solisten. Mit Robert Landfermann und Nils Tegen, zwei jungen Kölner Musikern, zelebriert Delle ein bewegliches Spiel mit Motiven und Ideen. Mal entstehen von Bassklarinette und Schlagzeug gezeichnete Miniaturen, mal lädt das Tenor ein zu einer komplexen, kollektiven Improvisation. Aus dem buchstäblichen Nichts entstehen immer wieder neue Klangräume und Energiefelder.
Am Sonntag, 27.11., geht es in der Faust’schen Warenannahme mit der Bigband Fette Hupe Hannover weiter. Der Zusammenschluss hannoverscher Aktivkräfte in Sachen Jazz spielt allerfetteste Arrangements, hupt großartige Soli und hat genauso viel Charme und Witz, wie es der Bandname verspricht. Zu Gast ist diesmal die Berlinerin Julia Hülsmann. Seit vielen Jahren als Pianistin und Komponistin national und international tätig, veröffentlichte die „Lyrikerin des deutschen Jazz“ (Die Zeit) zahlreiche CDs bei ACT und ECM. Sie unterrichtet an der Musikhochschule Hannover Songwriting/Kompoition und Jazzklavier.
Ebenfalls aus Berlin und in Hannover an der Hochschule tätig ist Jonas Schoen. Sein Sextett beschließt am Montag, 28.11., im Jazz Club die Jazzwoche mit der Musik der neuen CD „Agnostic Chant Book“, die sie zusammen mit dem weltberühmten E-Bassisten Steve Swallow aufgenommen haben. Die Musik bekennt sich sowohl zu kompositorischer Abstraktion als auch großer Emotionalität. Ein wiederkehrendes Motiv ist des Volkslied „Der Jäger aus Kurpfalz“.