Jazz ist immer und überall. Schon Nonnen im Mittelalter wie Hildegard von Bingen und Renaissancekomponisten wie Thomas Tallis „hatten den Blues“. Das kann man im „Sacrum Profanum“- Projekt des polnischen Geigenvirtuosen Adam Bałdych (CD bei ACT) voll Staunen lernen. Bałdych hat himmlische Klänge wie „O virga ac diadema“ zu wunderbar irdischen Arrangements umgearbeitet, die ganz im Hier und Jetzt verortet sind und doch zwischen den Welten zu schweben scheinen. Dem gegenüber stellt er seine neuen Kompositionen. Sie alle eint der Geist der improvisatorischen Freiheit. Auf meditative Passagen folgen oft stark von Rhythmik bestimmte Ausbrüche. Mit „Sacrum Profanum“ beweist Bałdych einmal mehr, dass er „der größte lebende Geigentechniker des Jazz“ (FAZ) ist.
Adam Bałdych = Violine, Renaissance-Violine, Komposition; Krysztof Dys = Piano; Michael Baranski = Kontrabass; Dawid Fortuna = Schlagzeug, Perkussion