AGogol & NaabtalDeath laden diesmal die in Berlin lebende britische Musikerin Kaffe Matthews mit ihrem Ripley genannten Geräuschfiltersystem zum gemeinsamen Entdecken von interessanten, unerhörten Sounds mittels mit Effekten modifizierten Tabletop-Gitarre sowie einer mit Elektronik verfremdeten präparierten elektrifizierten Zither.
Kaffe Matthews ist eine bahnbrechende Musikerin, die live mit Raum, Daten, Dingen und Orten arbeitet, um neue elektroakustische Kompositionen zu schaffen. Der Ort, die Zugänglichkeit und die physische Erfahrung dieser Musik für die Macher und Zuhörer waren schon immer zentral für ihren Ansatz, und so hat sie auch einige einzigartige Interfaces erfunden – den Sonic Armchair, das Sonic Bed und eine Reihe von Sonic Bikes, die neue Wege in die Komposition für Macher und Wege zu ungewohnten Klängen und Musik für ein breites Publikum ermöglichen. 2021 entwickelte sie das atmende Enviro Bike, mit dem die Fahrer während der Fahrt Musik hören können, die durch die Verschmutzung der Luft entsteht. Jetzt steht sie wieder live auf der Bühne, ohne Laptop, dafür mit einem neuen Instrument, dem Ripley, ein Geräuschfiltersystem, das auf den alchemistischen Entdeckungen von George Ripley, einem britischen Alchemisten aus dem 15. Jahrhundert, basiert. Kaffe, die sich seit langem mit Gemeinschaft und Umwelt beschäftigt, hat auch die Kollektive „Music for Bodies“ (2006) und „The Bicrophonic Research Institute“ (2014) gegründet, in denen Ideen und Techniken innerhalb eines Pools von Programmierern und Künstlern unter Verwendung gemeinsamer und quelloffener Ansätze wachsen und alle Ergebnisse online veröffentlicht werden. Seit 1995 konzertiert und unterrichtet Kaffe weltweit und erhielt Auszeichnungen wie das NESTA Dreamtime Fellowship, die Ehrenprofessur für Musik am Shanghai Music Conservatory, einen schottischen BAFTA mit Mandy McIntosh & Zeena Parkins, den Distinction Prix Ars Electronica Sonic Bed_London und eine Ehrenerwähnung für cd cécile. Sie ist die erste Frau, die die Edgar- Varèse-Gastprofessur für Computermusik an der TU Berlin erhalten hat. Seit 1996 veröffentlicht Kaffe auch Solowerke auf ihrem Annette Works Label.
Andreas Gogol ist Künstler, Filmemacher und Musiker und lebt in Berlin. Seit 1986 hat Gogol bereits an diversen Filmfestivals, Ausstellungen und zahlreichen Solo – und Gruppenkonzerte mitgewirkt, die sich stilistisch von Punk über Noise, Jazz und experimentelle Improvisationen erstrecken. 2005 erschien auf dem Kölner Label a-musik sein Soloalbum „Gorymaaz“. Seitdem kam es zu Kooperationen und Performances mit Telemach Wiesinger auf 16 mm Film und live auf der Bühne. Außerdem war Gogol Mitveranstalter von Konzerten experimenteller Musik bei „Electronic Church“ (Berlin) und Mitorganisator des CTM- Festivals (Berlin). In den letzten Jahren liegt sein Fokus auf der klanglichen Erforschung der modifizierten elektrischen Gitarre.
Eberhard Meisel (aka NaabtalDeath) spielt amplifizierte, präparierte Zither angeschlossen an elektronische Effektgeräte und ermöglicht so, dem Zitherspiel bisher ungewohnte Seiten abzugewinnen. Er betreut mit Felix Petry und Clara Däubler die mittlerweile wiederholt mit dem APPLAUS-Preis ausgezeichnete Reihe „Tonhallenkonzerte“.