“In the Boogie Woogie-world he is a Rockstar!” Bis sieben Uhr morgens in der Bar am Piano eine Jam-Session spielen und um acht Uhr in der Jura-Vorlesung sitzen: Ein Konzept, das Boogie Woogie-Pianist Axel Zwingenberger als Student in dieser Kombination nach eigenen Worten nicht lange durchhielt. Und was für ein Glück es ist, dass er sich nicht für den Gerichts-, sondern für den Konzertsaal entschied. Längst ist Zwingenberger ein internationaler Star in der Boogie Woogie-Szene. Am Samstag, 13. Juli, gastiert er um 19 Uhr beim Steinway-Verein in der Wolfshäger Festhalle.
Einen Titel wie „King of Pop“ oder „King of Rock ‘n‘ Roll“, der bis heute jeweils klar mit einem Michael Jackson oder Elvis Presley verbunden ist, kann man im Boogie Woogie getrost Axel Zwingenberger zusprechen. Den typisch rollenden Bässen in der linken Hand, genauso wie den peppigen Offbeat-Melodien in der rechten gibt er auf dem Klavier so viel Schwung, dass er sich damit schnell an die Spitze der Boogie Woogie-Interpreten gespielt hat. Mit nahezu allen Ikonen des Genres aus diesem und dem vergangenen Jahrhundert hat Zwingenberger zudem bereits gespielt – darunter Größen wie Jazz-Sänger Big Joe Turner und Jazz-Percussionist Lionel Hampton.
2007 wurde Axel Zwingenberger in den USA in die „Hall of Fame“ des Boogie Woogie aufgenommen. Etliche seiner Fans reisen dem Piano-Star hinterher, um seine Konzerte zu erleben. Neugierig sei Axel Zwingenberger bereits auf den Steinway-Flügel von 1907, der ihn Mitte Juli in der Festhalle erwarte, verrät Noah Vinzens, künstlerischer Leiter des Steinway-Vereins, aus dem Vorgespräch mit dem Künstler. Das besondere Instrument, immerhin einer der ältesten Steinway-Flügel weltweit, der noch im Konzert zu erleben ist, sollte gut mit der gebotenen Musik an diesem Abend zusammenpassen: Schließlich hat der Boogie Woogie seinen Ursprung in den Neunzehnhundertzwanziger Jahren und ist damit nur wenige Jahre jünger als der Flügel.