„Solidaritätslieder“. Das B[A]boon King Orkestra ist ein neues Bandprojekt des Essener Musikers Lars Kuklinski. Die Idee dafür entstand schon vor sehr geraumer Zeit und hat jetzt durch konstante Gedanken- und Entwicklungsprozesse zu dieser jetzigen -vorläufig- endgültigen Form gefunden. Hauptaugenmerk des mit einem dezenten Zwinkern genannte vierköpfige Orchester (!) ist die Besetzung ohne – wirkliches- Harmonieinstrument und die Musik des österreichischen Komponisten Hanns Eisler (1898-1962), mit dessen Musik und seiner Transformationsfähigkeit in einen Jazzkontext sich Lars Kuklinski schon seit langem beschäftigt. Hier vor Allem Eislers Kampfmusiken, ist die Vorstellung einer politischen Musik zwar nicht neu so doch immer noch aktuell, vielleicht sogar aktueller denn je. Zudem sind die Sichtweise der Band und ihres Initiators auf die Musik im Speziellen und auf die Gesellschaft im Allgemeinen höchst kongruent. Es wird weitestgehend ein hierarchieloses Zusammenspiel angestrebt, jazztypische Vortragsmechanismen werden zumindest versucht zu überkommen. Unter dem Motto „Solidaritätslieder“ wird eine Mischung aus Eisler-Bearbeitungen bzw. Adaptionen und neuen Stücken des Trompeters zu hören sein. Über mittlerweile 25 Jahre gewachsen ist das Zusammenspiel von Dimitrij Markitantov und Lars Kuklinski, die in sehr vielen unterschiedlichen, mitunter sogar preisgekrönten Besetzungen und Kontexten ihre gemeinsame Vorstellung von Zusammenspiel entwickeln konnten. Diese findet häufig (muß aber auch nicht) eher im zarten, unteren Bereich des dynamischen Spektrums statt. In einem höchst reizvollen Kontrast dazu steht das stets dynamische, intensive und bisweilen sogar ruppige Musizieren von Bassist Johannes Nebel und Schlagzeuger Dominic Brosowski.
Dominic Brosowski – Schlagzeug; Johannes Nebel – Kontrabass; Dimitrij Markitantov – Altsaxophon/Klarinette; Lars Kuklinski – Trompete/Komposition