„Mein Leben?!: ist kein Kontinuum! (nicht bloß durch Tag und Nacht in weiße und schwarze Stücke zerbrochen!) (…) ein Tablett voll glitzernder snapshots.“
Das Quartett des Berliner Schlagzeugers Tilo Weber lässt sich von Arno Schmidts snapshots inspirieren und erzeugt mit einer beeindruckenden Farbpalette von warmen Pastellfarben bis schillernden Blautönen einen bunten Klangteppich. Schmidt erklärt das Kontinuum des Lebens zur Illusion und liefert den vier Faunen eine Steilvorlage sich in der Musik von Raum und Zeit zu lösen. Mit Richard Koch an der Trompete und Hayden Chisholm am Altsaxophon trifft Feuer auf Wasser. Der nachdrückliche Puls von Kontrabassist Andreas Lang grundiert eine Ebene auf der Schlagzeuger Tilo Weber sein volles klangliches und melodische Potenzial entfalten kann.
Diese traditionsreiche Quartettformation entwickelt dabei einen völlig neuen Sound, der sich aus den Tiefen der klassischen Musik speist und eine große Brücke zur zeitgenössischen Musik und der Avantgarde des Jazz schlägt. Die kontrapunktischen Kompositionen von Weber loten die Grenzen der Dreistimmigkeit aus und überzeugen durch eine erfrischende Transparenz. Jazzstandards werden rückwärts gespielt und Präludien für fügenähnliche Balladen improvisiert. Die „Four Fauns“ begeistern durch eine stilistische Bandbreite und präsentieren einen zeitgenössischen Jazz der nicht avantgardistisch um den Preis der emotionalen Kälte ist und ohne Klischees auskommt.
Tilo Weber – Schlagzeug, Komposition Hayden Chisholm – Altsaxophon Richard Koch – Trompete, Andreas Lang – Kontrabass