Eine aktuelle Interpretation der großformatigen Flatter Notation von Judith Haman mit Musikerinnen aus den diversen Szenen in Hamburg. Aus den Materialbildern der Flatter Partitur entwickelten die Musikerinnen Ideen für eine Interpretation der Notation, probten und verglichen sie mit Aufnahmen der Sets. Ergebnis der Proben ist ein Partiturheft mit konkreten Interpretationen der Notation. Die Backgrounds der Musikerinnen: freie Improvisation, Jazz, Performance, neue Musik, generierten diverse Lesarten der bildhaften Notation: Drones, Loops, polyphone Pulspattern und imaginary birdscapes. Im ersten Set interpretiert das Ensemble die Flatter Partitur, im zweiten präsentieren die Musikerinnen in kleinen Ensembles ihre individuellen Interpretationen der Notation. Das Jetzt entfernt sich. Die erste Interpretation der graphischen Notation von Judith Haman wurde präsentiert am 12. Juni 2022 bei blurred edges, dem Festival für aktuelle Musik in Hamburg. „Das Flügelschlagen der Alpenstrandläufer, das spitzige dazwischen Pfeifen einzelner Limikolen, Rallen, Rohrdommeln, Sandregenpfeifern, Seeschwalben, der Wind, mal säuselnd und dann wieder gewaltig brausend, Stürme und Sturmfluten. So ist diese Partitur entstanden, verankerte Erinnerungen an meine Zeit als Vogelwart in den Schutzgebieten auf den nordfriesischen Inseln. khiöh, riir, guck, guck, chig, chig, kick, kick, irruk, kirru, chig, ptik, tjek,tjek, äak, äak, ki-ki-ki-kich, kich, gäh gäh. Sie besteht aus Abbildungen von Stacheldraht, Gittern, Tonklümpchen und den Rändern von Gefäßen, die ich in meiner Töpferwerkstatt hergestellt hatte. Ton als Material und Ton als Klang. Eine Hommage an die Vogelwelt der Nordsee.“ Judith Haman über ihre Partitur „Flatter“.
Flutter Ensemble: Christoph Funabashi – Gitarre, Objekte; Dirk A. Dhonau – Percussion; Dong Zhou – Violine, Elektronik, Objekte; Felix Mayer – Posaune, Objekte; Judith Haman – Notation, Performance, Objekte; John Hughes – Kontrabass; Heiner Metzger – Altsaxophon, Klarinetten, Soundtable, Objekte