Ray Anderson hat über die Jahrzehnte immer wieder beeindruckende Konzerte im Jazz Club gespielt. Es fällt einem wirklich nur eine Handvoll Künstler ein, die Tradition und Moderne, untergründigen Swing mit Bebop und Avantgarde, Blues und Funk so selbstverständlich verbinden. „My music is about inclusion – I always want to bring everyone along on the trip. I want to move people also. I want to have it all!“ Das eine Ohr am Fuß des Second-Line Beats, das andere Ohr weit offen für die assoziativen Ideen des weiten musikalischen Kosmos. Downbeat wählte ihn fünfmal hintereinander zum besten Posaunisten, er leitete die Jazz Studies der State University in New York und ist Guggenheim Fellow. Eine Ikone des Modern Jazz, Inspirator und Wegbereiter vieler junger Künstler ist er allemal. Man könnte die „Pocket Brass Band“ als handliche Taschenausgabe eines Blasorchesters, als flexibles Kleinod, tituliern: Steven Bernstein war Mitglied der Lounge Lizards, mit der Band Sexmob für einen Grammy nominiert, er leitet das Millenial Territory Orchestra und spielte mit so diversen Künstlern wie Aretha Franklin, Lou Reed, Sting und John Zorn. Tommy Campbell spielte seit den späten 70er Jahren mit Dizzy Gillespie, Sonny Rollins, Jimmy Smith und Gary Burton. Jose Davila ist ein vielseitiger Künstler von Jazz bis Salsa und Klassik. Er spielt mit Henry Threadgill genauso wie mit dem Spanish Harlem Orchestra. „I feel like a spiritual son of New Orleans“, sagte Ray Anderson mal in einem Interview. Das bringt es auf den Punkt!
Ray Anderson (tb), Steven Bernstein (tp), Tommy Campbell (dr), Jose Davila (sousaphone)