Das Lettow / Erel Duo baut fragile, faszinierende und abstrakte Soundscapes aus elektroakustischen Klängen und elektronisch modifizierten field recordings. Die beiden trafen sich 2011 zum ersten Mal in Istanbul und spielen seitdem regelmäßig in Deutschland. 2014 wurde die erste gemeinsame CD „Bad Falling Bostel“ produziert. Gunnar Lettow, der in Kiel in der Avantgardeband Nice Noise zu musizieren begann, erweitert den Klang seines E-Basses durch unterschiedliche Präparationen. So kommen Spieße, Klammern, Pinsel und diverse Effektgeräte zum Einsatz . Außer der Zusammenarbeit mit Korhan Erel zählen zu seinen aktuellen Projekten Duos mit Gary Rouzer (USA) und Robert Klammer (Hamburg) sowie regelmäßige ad-hoc-Besetzungen, was in jüngster Vergangenheit bereits zu Kooperationen mit Klangkünstlern und Musikern wie Ernesto Rodrigues, Herman Münzing, Nicolas Wiese und Ofer Bymel geführt hat. Außerdem organisiert Lettow seit 2010 die Konzertreihe „Frequenzgänge“ für improvisierte und experimentelle Musik in Hamburg. Korhan Erel stammt aus Istanbul, lebt in Hamburg und ist reiner Computer-Musiker. Seine Schwerpunkte liegen auf Improvisation und Sounddesign. Er bearbeitet den Computer wie ein Instrument, das er in der Kollektivimprovisation mit konventionellen Instrumenten als autarke Klangquelle co – existieren lässt. Von daher verwundert es nicht, dass er einer der Gründungsmitglieder von Islak Köpek war, eine Formation, die man zweifellos als bahnbrechend für die Entwicklung der freien Improvisation in der Türkei bezeichnen kann. Korhan Erels Arbeiten umfassen neben freier Improvisation und konzeptueller Klangperformance strukturierte und komponierte Werke, sowie Stücke für Theater-, Video- und Tanzperformances. Das Konzert im Kulturpalast findet im Rahmen der Avantgarde- und Jazz-Reihe „Seitwärts“ statt, die sich jeden dritten Mittwoch im Moment den schrägen und ausgefallenen Klängen widmet. Und wie immer findet auch nach dem Konzert des Lettow/Erel-Duos die „Seitwärts“-Session statt. Also: Instrument mitbringen und mitmachen ist angesagt.
Der Eintritt ist frei.