The Music Of Gerry Mulligan & Chet Baker
In der Reihe „Jazz Classics“ haben Stephan Abel und Philipp Kacza für einige geglückte Abende im Jazz Club gesorgt. Dexter Gordon, Miles Davis, Coltrane und Horace Silver tauchten bereits auf dem Radar der beiden Jazz-Connaisseure auf. Der heutige Abend ist dem berühmten West Coast Cool-Jazz Sound von Gerry Mulligan und Chet Baker gewidmet. Zu Beginn der 1950er Jahre setzten sie mit dem pianolosen Quartet einen besonnenen Kontrast zum Bebop und leiteten damit eine neue Ära ein. Mit starken Melodien, lässig swingende Rhythmen, raffiniert elegante Improvisationen und dem Verzicht auf ein Harmonieinstrument prägten sie einen unvergleichlich transparenten Sound, der jede solistische Nuance wirken ließ.
Stephan Abel spielt endlich wieder Baritonsaxophon, Philipp Kacza Trompete und Flügelhorn – stilecht im Sinne der klassischen Referenz, lebendig und persönlich in der Interpretation. Neben Klassikern wie „Line For Lyons“, „Moonlight In Vermont“, „Limelite“ u. „My Funny Valentine“ werden auch spätere Kompositionen Mulligans zu hören sein. Musik für die einsame Insel, das Radio im tiefergelegten Alfa oder als Sound eines fix gedrehten B-Movies? In jedem Falle ist es auch eine Reminiszenz an eines der besonderen Konzerte im Jazz Club, den Auftritt von Chet Baker im Januar 1988.
Stephan Abel (sax), Philipp Kacza (tp/flh), Hervé Jeanne (b), Heinz Lichius (dr)